Greenpeace macht seinem Ruf, durch ungewöhnliche Aktionen auf von ihnen als relevant eingestufte Themen aufmerksam zu machen, mal wieder alle Ehre. Seit kurzem steht nun Volkswagen im medialen Sperrfeuer der Umweltaktivisten. Zentrales Medium ist eine speziell dafür eingerichtete Webseite und auf Youtube veröffentliche Videos (s. u.).

Darin wird die sehr erfolgreiche Darth-Vader-Kampagne der Niedersachsen auf die Schippe genommen und Volkswagen als Umweltsünder gebrandmarkt. Es wird interessant sein, zu sehen, wie Volkswagen darauf reagiert. Bislang soll die Presseabteilung nur geäußert haben, dass sie weder Inhalt noch Art und Weise dieser Aktion nachvollziehen könne. Schließlich würde der Konzern seit Jahren kontinuierlich den CO2-Ausstoß seiner Flotte reduzieren.

Greenpeace wirft dem Konzern u. a. vor, dass besonders spritsparende Modelle nur im Rahmen einer Aufpreispolitik angeboten würden, was deren Verbreitung enorm einschränke. Sie fordern, dass Volkswagen schnellstmöglich die ganze Flotte auf Elektroantrieb umstellen solle.

Vielleicht vergessen die Umweltschützer bei aller Euphorie, dass Volkswagen ein Unternehmen ist und von Gewinnen lebt. Und bei allem Respekt vor der Umwelt ist zu berücksichtigen, dass E-Mobilität auf absehbare Zeit wohl kaum mehr als schick sein dürfte. Es fehlt an Infrastruktur, es fehlt an Batterietechnologie, es fehlt am richtigen Strommix und vom marktgerechten Preis für die Fahrzeuge möchte ich gar nicht erst reden.

Dennoch ist es richtig, sich für neue Antriebstechnologien zu engagieren. Aber dabei ist eben auch nicht zu vernachlässigen, dass diese Technologien massentauglich sein müssen, dass deren Qualität und Standfestigkeit stimmt. Und da gibt es schon noch einiges zu tun, oder?

Derek Finke