Es ist schon ein Trauerspiel, was da bei Saab abläuft. Man vergegenwärtige sich nur einmal die Inhalte der Schlagzeilen der letzten Zeit: Saab macht seit 10 Jahren Verluste; Saab-Modelle sind nur Kopien von Opel und Subaru; Saab hat seinen Markenkern verloren; Saab kann Lieferanten nicht mehr bezahlen; Saab kann Löhne nicht mehr bezahlen; Chinesische Investoren springen ein und dann wieder ab; Die nächsten chinesischen Investoren geben nur noch Absichtserklärungen ab; Saab-Eigner Muller (=Spyker) verhandelt mit GM wegen Unterstützung; Der Aufenthaltsort von Muller ist unbekannt.

Ein PR-Desaster für Saab

Puuh, gibt es wirklich PR-Agenturen, die ein solches Desaster wieder gerade rücken können? Nur mal angenommen, Muller würde noch einmal irgendwo genug Geld auftreiben können, um die aktuellen Zahlungsprobleme zu lösen. Und auch einmal angenommen, die im Auftragsbestand stehenden 10.000 Fahrzeuge könnten produziert werden. Woher sollen weitere Kunden kommen, bei derartigen Nachrichten? Woher langfristig denkende Investoren, bei einer derart schlechten Story? Wo sollen bei einer angedachten Jahresproduktion von nur 30.000 Einheiten jemals Gewinne, geschweige denn Geld für weitere Investitionen oder Neuentwicklungen herkommen?

Ich bin sicher kein Spezialist für Firmenübernahmen oder optimierte Fahrzeugproduktion. Aber wenn man einfach mal eins und eins zusammenzählt und beobachtet, wie sich die Automarkenwelt ansonsten weiterentwickelt, kommen mir bei Saab eigentlich nur Fragezeichen.

Hat jemand eine Idee?

Derek Finke

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