medium_4253312588Hier im Blog habe ich mich schon mehrfach damit beschäftigt, wie der Automobilhandel in Zukunft aussehen könnte. Das ist ein ergiebiges Thema, zu dem es zweifelsohne verschiedene Ansichten gibt. Nach meiner Auffassung wird es so, wie es quasi seit Erfindung des Autos läuft, nicht mehr lange weitergehen. Zumindest dann nicht, wenn man dem Autohaus als Ziel den wirtschaftlichen Erfolg unterstellt.

Dafür ausschlaggebend ist im Wesentlichen der Kunde. Natürlich hat sich auch in den Autohäusern vieles verändert, durchaus auch zum besseren. Aber aus Sicht der Kunden hat sich der Prozess des Autokaufs vom Kopf auf die Füsse gestellt. Nahezu kein Kunde betritt heute ein Autohaus, ohne bereits im Vorfeld umfangreiche Recherchen zu dem gewünschten Fahrzeug, den erwarteten Services und zu dem ausgewählten Händler betrieben zu haben. Insofern ist der Besuch des Autohändlers i. d. R. nur noch so etwas wie der letzte Schritt in seinem Kaufprozess. Autohäuser sehen sich und ihre Rolle aber meist noch immer so, wie vor 20, 30 oder 40 Jahren. Damals wurden Fahrzeuge noch „verteilt“ und die Kunden haben ihre Recherche quasi im Autohaus begonnen.
Und so ist es denn auch kein Wunder, wenn die Mitarbeiterauswahl, die Prozesse, die Produkte/Angebote sowie die Positionierung der Betriebe noch immer weitgehend dem alten Rollenmodell folgen.

Mitarbeiter
In den allermeisten Fällen werden Mitarbeiter in den Autohäusern eingestellt, weil man sie „braucht“ und nicht, weil man diese oder jene „möchte“. Hier wird also eher getrieben als vielmehr treibend agiert. Das liegt meistens daran, dass es keine übergeordnete Strategie gibt, wohin das Unternehmen unterwegs ist, welche Ziele es mittel- und langfristig erreichen möchte.
In Bezug auf die Mitarbeiterpolitik sollte es schon so etwas wie einen Plan geben, Plan im Sinne von wissen, was und wen man in welchem Zeitraum haben und erreichen möchte. Und dieser Plan sollte dann auch die Schritte und Vorhaben beinhalten, um seine Ziele zu erreichen: Nutzung von Onlinediensten oder Jobmessen, Ansprache von Schulen, Berufsschulen und Meisterschulen, Nutzung der eigenen Webseite inkl. Landingpages und Microsites, akives Bespielen der sozialen Medien aber auch die Möglichkeit, Zeitungen und andere lokale bzw. regionale Massenmedien einzubeziehen.
Doch es geht nicht nur um das Finden der zukünftigen Mitarbeiter. Wenn diese dann gefunden sind, müssen die Folgeprozesse stimmen: wer führt die Einstellungsgespräche, wie laufen diese Gespräche ab, wie läuft die Einarbeitung, wer steht neuen Leuten als interner Coach bzw. Mentor zur Seite, wie erfolgt das Feedback, wie werden Zwischenergebnisse gemessen (gerade in der Probezeit!) und wie werden neue Leute aus- und weitergebildet?

Gibt es Autohäuser, die dieser Idealvorstellung nahe kommen?

Derek bei Google+

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