Das zweite CarCamp ist Geschichte. Auf Initiative des ZDK trafen sich am 11. Oktober 2013 bei Fuchs Europe Schmierstoffe in Mannheim Mitarbeiter von Autohäusern, Agenturen und Verbänden, die sich mit dem Thema Social Media im automobilen Umfeld befassen.
CarCamp á la Barcamp – Interessantes Veranstaltungskonzept
Interessant war allein schon das Veranstaltungskonzept beim CarCamp: Einem BarCamp nachempfunden gibt es keine feste Agenda. Stattdessen sind die Teilnehmer gefordert, sie haben ihre Fragen und Themen selbst einzubringen. Folgerichtig gibt es nur wenige Vorträge oder Referate, die in einer sonst übliche Form vorbereitet werden. Dagegen lebt das CarCamp von der Kommunikationsbereitschaft und Spontaneität seiner Teilnehmer. Beides war in Mannheim gegeben und so wurden mehrere „Sessions“ zusammengestellt.
CarCamp und die Themen
Die Themen beim CarCamp drehten sich natürlich rund um Soziale Medien im Autohaus. So mischten sich die verschiedensten Typen und Erfahrungen, was zu interessanten Diskussionen und Anregungen führte. Ich konnte z. B. drei Menschen persönlich kennenlernen, mit denen ich bislang nur online kommuniziert habe. Zwei davon bloggen ebenfalls regelmäßig, Sebastian Koch speziell zur Marke Skoda, Stephan Jackowski rundum das automobile Web 2.0. Der Dritte ist Frank Marien, er ist Inhaber einer freien Autowerkstatt und bereits sehr aktiv im Onlinemarketing.
CarCamp und die Teilnehmer
Darüber hinaus war es interessant zu erfahren, was der eine oder die andere im Autohaus oder in der Werkstatt macht, um seine Präsenz in den sozialen Medien zu sichern. Ein gutes Beispiel dafür ist Auto Vorbeck aus Wentorf bei Hamburg. Toll und ein Beispiel dafür, dass eben auch kleinere Betriebe in der Lage sind, aktiv zu werden.
Ein Wermutstropfen bleibt aber doch: Wie schon so oft waren auch bei dieser Veranstaltung viel zu wenig Vertreter von Werkstätten und Händlern dabei. An den Kosten kann es nicht gelegen haben. Dabei geht es genau um sie und die vor ihnen liegenden Herausforderungen. Einerseits wird laut und heftig um den Einfluss des Internets auf die Branche und das Geschäftsmodell gerungen, wenn es aber andererseits um Mittel und Wege geht, das Internet für die eigenen Zwecke zu nutzen, bleiben die Räume verwaist. Was soll man davon halten? Könnte sich jemand aus der Branche dazu äußern?
Ach Derek, dass die Autohaus-Inhaber oftmals diese Workshops und Veranstaltungen scheuen liegt meiner Meinung nach an der „verkrusteten“ Struktur mancher Inhaber, Direktoren und Geschäftsführer. Die glauben immer noch dass Facebook nur was für pubertierende Teenager ist und können mit dem Wort „Twittern“ mal so gar nichts anfangen… Wenn ich mir die Reaktionen auf meinen Social-Media Blogpost nochmal vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse, wirds erschreckend – oder wie es ein Kollege mir auszudrücken versuchte: „Wir sind noch nicht soweit, und damit auch noch nicht bereit und offen dafür“ – Kurzum, mit „haben wir noch nie gemacht, und das bleibt auch so, basta“ werden sich noch so manche Autohäuser demnächst mit etwas beschäftigen müssen was sie auch noch nie gemacht haben, sie werden einen „Peter Zwegat“ bemühen müssen…
Ha, ha – Peter Zwegat 🙂
Hi Frank,
ich danke Dir für den Kommentar.
„Wir sind noch nicht soweit …“ oder „Das Internet geht auch wieder vorüber …“ – ja, ja, das kenne ich. „Wer soll das alles machen?“ ist auch so ein Spruch dieser Kategorie. Ich habe immer wieder mal Kontakt zu Leuten außerhalb unserer Branche, die auch wissen, wie man ein Unternehmen führt. Wenn man denen erläutert, wie ein vertragsgebundenes Autohaus funktioniert, erntet man einen kaum zuzuordnenden Gesichtsausdruck oder einfach nur Kopfschütteln.
Viele Grüße,
Derek
Auch für mich als CarCamp Teilnehmer und Inhaber einer freien Werkstatt kann ich das Ausbleiben der Werkstätten und Autohäuser nicht wirklich verstehen. Die Zukunft ist online und jeder der dabei bleiben will, muss sich mit den neuen Medien intensiv beschäftigen. Die Onlinewelt hat andere Spielregeln und andere Mechanismen. Insofern lässt sich das Marketing des Offlinegeschäftes nicht ins Internet übertragen. Zaghafte Versuche einzelner Werkstätten enden zwangsläufig in Misserfolgen. Es fehlt an Angeboten, die die Werkstätten an die Hand nehmen und in die neuen Medien erfolgreich einführen. Das Onlinemarketing ist zu aufwendig, um es einfach in den Werkstattalltag zu integrieren.
Einen weiteren Grund für das Ausbleiben von Werkstätten ist der etwas unglücklich gewählte Termin. In der Hauptzeit des Winterreifengeschäfts sind die Werkstätten mehr als ausgelastet. Da bleibt keine Zeit für „Onlinespielereien“! Zudem ist auch noch Ferienzeit und vielleicht wäre das Wochenende für manchen Werkstattinhaber machbarer.
Es bleibt also viel Arbeit für Verbände, Macher und Medienverantwortliche. Veranstaltungen wie das CarCamp sind der richtige Ansatz, um alle einander näher zu bringen und das Thema neue Medien zu sensibilisieren. Insofern freue ich mich auf weitere CarCamps und auf das Umsetzen und Ausprobieren immer neuer Ideen.
Hallo Frank,
schön, dass Du Dich hierzu meldest.
Ich habe einen besseren Einblick in den Sektor der Vertragshändler und -werkstätten, als in den Bereich der Freien. Da fehlt es in der Breite an strategischem Vorgehen. Frag mal einen Händler, wo er sich und seinen Betrieb in drei, fünf oder zehn Jahren sehen möchte. Dabei geht es nicht um Planung, sondern um Ziele. Die Antworten sind in der Regel ernüchternd, von Schulterzucken bis „ob es uns da überhaupt noch gibt“ geht das meistens. Insofern verwundert es auch nicht, dass oft nur von heute bis morgen gedacht und gehandelt wird.
Viele Grüße nach Putlitz,
Derek
Der Dauerbrenner 😉
Beim Automotive Talk in Landshut waren letzte Woche über 60 Teilnehmer und lediglich 1 Mitarbeiter eines Autohaus. Dabei war es ein gut organisiertes Event mit einer Werksbesichtigung im BMW Komponentenwerk, einem interessanten Vortrag von Prof. Dr. C. Röh (Professor der Automobilwirtschaft) und einem gemütlichen Austausch mit typisch bayerischen Getränken. Mit 50,- € Teilnahmegebühr auch eine auch durchaus machbare Sache.
Herzliche Grüße aus München
André Uhlig
Guten Morgen André,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Zu Dirk’s Event wollte ich auch gern, aber CarCamp und Automotive Talk haben sich überschnitten. Außerdem ist Landshut von mir aus nicht ganz so gut zu erreichen ;-).
Grundsätzlich sollten viele Autohäuser die Prioritäten sortieren, nach denen sie ihre Leute weiterbilden und im Markt agieren. Aber da sind wir wieder beim Thema Ziele und strategisches Vorgehen, statt sich einfach nur treiben zu lassen.
Viele Grüße aus Ingolstadt,
Derek
Der Grund für die Nicht-Teilnahme ist einfach: die Veranstaltung nicht bewusst wahrgenommen und der Termin hätte auch in der „heissesten“ Werkstattphase des Jahres schlecht gepasst. Noch dazu liegt Mannheim so abgelegen … vom Zentrum Miteleuropas aus betrachtet … 😉
Hallo Michael,
danke für Deine Reaktion.
Also von mir aus gesehen liegt Mannheim ganz günstig 😉 Und die Terminfindung, na ja, darüber lässt sich trefflich streiten. Wenn’s danach geht, passt wohl nie ein Termin.
Viele Grüße,
Derek