Eigentlich kann sich ein Autoboss keinen besseren Start wünschen, als bei einer renommierten Automesse ins Licht der Öffentlichkeit zu treten und dabei sich selbst und die Neuheiten der Marke zu verkaufen.
Dr. Karl-Thomas Neumann, der neue Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG, war genau in dieser Situation und er hat sie mit Bravour genutzt. Allein die Tatsache, dass er sich trotz vieler Termine, Meetings und Verpflichtungen während des Genfer Autosalons die Zeit genommen hat, ein kurzes Video zu produzieren, in welchem er sich und die Premieren von Opel in Genf kurz vorstellt, zeigt, dass in Rüsselheim ganz oben ein neues Denken Einzug hält.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=sYJ3pCmE1ZU]
Ich habe noch keinen CEO eines Unternehmens unserer Branche gesehen, der sich so eloquent, leichtfüßig und dennoch überzeugend vor der Kamera bewegt. Ich wünsche Karl-Thomas Neumann und seinem großen Opel-Team viel Erfolg, das nötige Quentchen Glück und auch hinter der Kamera die erforderliche Kraft und das Durchsetzungsvermögen, um das Vertrauen in die Marke wiederherzustellen und der Mutter GM die nötige Geduld bis zum Erfolg abzuverlangen.
Guten Morgen,
hat Herr Neumann da gesagt (1:28), dass der 1.6 CDTI Diesel Motor nur 4,1 Liter Benzin verbraucht??? 🙂
Moin Victor,
so hab ich das auch verstanden. Aber mit dem Verbrauch hatte Opel ja noch nie wirklich Sorgen, oder?
Viele Grüße,
Derek
Vom Design und Marketing (z.B. dem neuen Opel-Cup) her ist Opel wieder in die richtige Richtung gefahren. Bei der Qualität sollten sie weiter nach Besserem streben. Wichtig ist aber vor allem, dass die Abwanderung der Produktion ins Ausland gestoppt wird, ansonsten wird der Kernmarkt Deutschland nie wieder die Nähe früherer Umsatzzahlen erreichen. Z.B. gibt es Produktion in Südkorea – (k)ein Witz.
Hallo opabo,
vielen Dank für Deinen ersten Beitrag in meinem Blog.
Wir leben in einer globalisierten Welt und Autos werden mehr und mehr da produziert, wo man sie auch verkauft. Auf lange Sicht wird dieses Denken auch bei Opel Einzug halten. Insofern ist damit zu rechnen, dass nocjh viel mehr Fahrzeuge woanders produziert werden, insbesondere dann, wenn Opel seinen Fokus internatioanler ausrichten sollte. „Deutsche Autos“ muss man vielleicht mal wieder neu definieren, mit dem Standort der Entstehung des Fahrzeuges hat das ja oft nichts mehr zu tun, vielleicht noch mit dessen Entwicklung.
Viele Grüße,
Derek
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Das internationale „Denken“, auf dass Sie sich beziehen, hat ja gerade bei GM/Opel bereits längst fatalen Einzug gehalten, so dass etwa der neue „Mokka“ komplett in Südkorea gefertigt wird und hauptsächlich aus GM-Teilen besteht.
Opel tritt da aber gar nicht als eigenständige Marke auf… d.h. das Ding wird mittels „re-branding“ auf eine andere GM-Marke umbenannt. Damit gehen die Gewinne aber auch an GM, für Opel bleibt gar nix.
Opel ist als Marke schon massiv ausgehöhlt worden (aus Verärgerung darüber habe ich ja auch meinen entsprechenden Blog aufgesetzt), GM ist im Falle Opel m.E. ein Musterbeispiel für plan- und kompetenzlose Unternehmenspolitik. VW mit seinen diversen Marken macht es da erheblich professioneller.
Nur um es nochmal klarzustellen: Mir ist auch klar, dass viele Teile vorgefertigt aus dem Ausland zur hiesigen Endmontage herkommen (z.B. bei Porsche). Das ist ja auch ok, sofern die Qualitätskontrolle auf demselben Niveau liegt und die Fahrzeuge hier entwickelt und zum größten Teil hier montiert werden. Wenn aber eine alte Traditionsmarke wie Opel einige Modelle komplett sonstwo produziert und dann hier verkaufen will, werden sie sich vielleicht böse wundern – denn wie Sie bereits anmerkten, sollte man da produzieren, wo man verkaufen will.
Außerdem hat „Made in Germany“ einen gewissen Ruf… die Qualitätskontrolle z.B. in China ist zum Glück lange nicht so gut wie bei uns. Das macht bei Billigprodukten nicht so viel aus, im Maschinenbau etc. aber schon.
Grüße,
Hallo opabo,
ich sehe das Kriterium des Produktionsortes nicht so kritisch wie Sie. Das Auto hat schon seit Längerem nicht mehr den emotionalen Stellenwert, wie in der Vergangenheit. Für immer mehr Menschen ist es ein Fortbewegungsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Der Lokalkolorit spielt da eine immer ungeordnetere Rolle. Opel hat schon seit Jahren einen nur noch kleinen Marktanteil. Die jetzt heranwachsende Käufergeneration verbindet mit der Marke nicht mehr die Tradition, mit der Sie zu Werke gehen.
Konform gehe ich mit Ihren Aussagen zur Qualität: Wenn es ein Hersteller bei internationalem Produktionsnetz nicht schafft, einheitliche Qualitätskriterien zu gewährleisten, dann muss er sich auch nicht über eine mangelnde Akzeptanz von im Ausland gebauten Modellen wundern. Das drückt auf’s Image und auf die Wiederverkaufspreise.
Viele Grüße,
Derek