Heute las ich in den Fachmedien von einem Händler, der offenbar eine Strategie für das Autohaus verfolgt. Es geht darum, dass die Wellergruppe ihr Engagement in Süddeutschland aufgibt und sich künftig auf den nördlichen Teil konzentrieren möchte. Es ist „von enger Abstimmung mit den entsprechenden Stellen des Herstellers“ zu lesen und davon, dass durch dieses Vorgehen die Intrabrand-Problematik eliminiert würde.

Man mag von Burkhard Weller halten, was man möchte. Unstrittig ist, dass er eine Vorstellung davon hat, wo er hinmöchte. Da alles mündet bei ihm auch in eine Unternehmensstrategie. Wohl die meisten Unternehmer würden auf Nachfrage behaupten, so etwas ebenfalls zu haben. Wenn dem tatsächlich so ist, wäre das gut. Gut für das Unternehmen und gut für Branche.

Leider gibt es aber noch immer zu viele Unternehmen, die keine (eigenen) Ziele haben und deren Strategie sich als Tagesgeschäft entpuppt. Frei nach dem Motto: Mein Hersteller/Importeur sagt mir sowieso, wo’s lang geht. Das hat er doch immer gemacht.

Wäre es aber nicht sinnvoller, sich zumindest einmal die folgenden Fragen zu stellen:

Wo möchte ich mit meinem Unternehmen in drei oder fünf oder auch zehn Jahren geschäftlich stehen? (>> Ziel!)

Was muss ich tun, um mein (realistisches, aber auch etwas herausforderndes) Ziel auch erreichen zu können und welche Maßnahmen muss ich daraus ableiten? (>> Strategie)

Ich glaube, viel mehr braucht es für den Anfang nicht, um sich über manche Dinge besser klar zu werden. Daraus entspringen sicher viele Ideen und Ansätze, die dann weiterführen. Klingt eigentlich ganz einfach, oder? Ja, ja, mir ist auch klar, dass es so einfach eben nicht ist. Aber selbst, wenn sich aus solchen Gedankenspielen erst einmal kleinere Veränderungen ergeben, wäre doch schon einiges erreicht, oder?

Derek Finke