Der Volkswagen Zukunftspakt hat es in sich
Die öffentlich bekannten Details lassen aufhorchen. Abbau von weltweit 30.000 Arbeitsplätzen – 23.000 davon allein in Deutschland. Gleichzeitig soll es Millionneninvests geben, inkl. der Schaffung von 9.000 Arbeitsplätzen im Bereich der E-Mobilität. Überhaupt scheint es VW mit der E-Mobilität ernst zu meinen. Die Automobilwoche berichtet aus unternehmensinternen Unterlagen, dass man in Wolfsburg offenbar verstanden hat, wohin die Reise geht.
Wer den Konzern ein wenig kennt, weiß, dass allein der Begriff „Arbeitsplatzabbau“ nicht zum Wolfsburger Management-Vokabular gehört. Wer dennoch (laut) darüber nachdachte, hatte in diesem Unternehmen keine Zukunft. Zu stark war der Betriebsrat, zu opportunistisch das Management, zu schwach bzw. politisch beeinflusst die Großaktionäre. Dass es jetzt sogar in diesem Umfang weniger Mitarbeiter geben wird, zeigt, wie ernst die Lage bei VW tatsächlich ist.
Seit Jahren verdient die Kernmarke nur rudimentär und lässt sich durch profitable Beteiligungen und Tochterunternehmen subventionieren. Warum? Unter anderem auch deswegen, weil viel zu viele Mitarbeiter im Unternehmen sind. Mitarbeiter, die man eigentlich nicht für das bestehende Geschäft benötigt. Das treibt die Kosten in die Höhe und verringert die Effizienz. Doch aus weiter oben genannten Gründen mussten diese gehalten werden, koste es, was es wolle.
Der gordische Knoten ist gelöst
Jetzt mussten auch die Gewerkschaften einsehen, dass es so nicht mehr lange weitergehen würde. Auf der Kostenseite war man nicht länger wettbewerbsfähig, dazu kommen immense Investitionen in neue Technologien. Die Abgasthematik war in diesem Fall der Brandbeschleuniger, ist aber nicht die Ursache dieses Problems. Hier und da wird jetzt geschrieben, die Arbeitnehmer wären die Leidtragenden der bösen Abgasmanager. Das mag an anderer Stelle stimmen, hier ganz sicher nicht.
Top-Management, Großaktionäre, Gewerkschaften und Betriebsrat sollten wenigstens jetzt ehrlich sein und sich eingestehen, dass das Unternehmen durch ihre verfehlte Politik seit Jahren über seine Verhältnisse gelebt hat.
Im Wettbewerbsvergleich ist es schon länger so, dass Volkswagen für den Bau eines Autos deutlich länger und deutlich mehr Mitarbeiter als andere Hersteller braucht. Ergo: zu teuer produziert. Die gerne betonten, zweistelligen Milliardengewinne mögen auf dem Papier toll ausgesehen haben. Beispiel 2014: Bei einem Umsatz von 202,5 Mrd. EUR wurden 12,7 Mrd. EUR verdient. Klingt erstmal gut. Das macht gut 6,2% Umsatzrendite für den Gesamtkonzern! Da sind aber die ertragreichen Töchter Audi, Porsche und Volkswagen Financial Services schon reingrechnet. Oder anders gesagt: Die haben das Ergebnis ausgesprochen positiv beeinflusst.
Die Rosskur wird hart
Wir dürfen gespannt sein, wie ein derartiges Eingreifen in die Firmenkultur auf dieselbe der Zukunft wirkt. Für meine Begriffe ist ein harter Schnitt dieser Art der einzige Weg, um Marke und Konzern voranzubringen. Von einer sicheren Zukunft kann dort aber im Moment noch niemand ausgehen. Allenfalls werden spät, aber immerhin, die Grundlagen gelegt, um auch künftig eine starke Rolle zu spielen. Ob das gelingt, hängt von vielen Faktoren ab. Für mich ist noch lange nicht ausgemacht, dass der Konzern in drei oder fünf Jahren noch aus diesem Markensammelsurium besteht.
[bctt tweet=“#VW #Zukunftspakt: Ist das die Lösung für alle Probleme?“ username=“derekfinke“]
Unabhängig von meiner eher kritsichen Position gegenüber den langjährigen Verantwortlichen hoffe ich darauf, dass Volkswagen sich berappelt und uns mit tollen Ideen, durchdachten Konzepten und einer überzeugenden Strategie auch in den nächsten Jahren beglückt.
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Hallo, guten Tag Derek
Finde ich eine gar nicht so verkehrte Sicht auf die Dinge die bei VW gelaufen sind in der Vergangenheit,mit zuviel Belegschaft zu wenig Gewinne einfahren rächt sich halt mit der Zeit. Da ist irgendwann Schluss mit lustig, da helfen auch die besten Zahlen nichts die man anpassen kann um gut dazustehen. Ich finde auch man sollte sich im E- Business Bereich richtig gut positionieren, da ist doch heutzutage so vieles möglich. Da kann man echt gut Gewinne erzielen wenn man es richtig anstellt, natürlich muss man da die Regeln beachten. Ich hoffe auch für VW das sie in Zukunft bessere Strategien finden, um erfolgreich durchstarten zu können. Hat mir sehr gefallen der Artikel! Die Maggie hat mich auf den Blog aufmerksam gemacht, ich kenne sie durch YouTube, Instagram und Snapchat. Ich fühle mich mit ihr sehr verbunden, durch unsere Krankheitsgeschichten und wir stehen beide auf den gleichen Lifestyle.
LG aus Frankfurt Frank Gohde
Moin, moin, Frank,
vielen Dank für Dein Feedback. Ich freue mich, wenn Dir gefällt, was Du liest. Gerade bei einer kritischen Sicht auf das Thema VW bzw. deren Anzahl Mitarbeiter schlagen die Wellen hier in Deutschland immer gleich hoch.
Ich bin dennoch der Ansicht, dass Wunschdenken nicht hilft und ein realistischer Blick auf die Situation notwendig ist.
Maggie werde ich grüßen.
Beste Grüße,
Derek