ff_agassi3_fAlles begann mit einer visionären Idee, hervorgezaubert von einem charismatischen Manager und Unternehmer: Shai Agassi. Der frühere Vorstand der SAP AG hatte sich mit der Idee von Akkuwechselstationen selbständig gemacht und in seiner israelischen Heimat mit der Israel Corporation von Idan Ofer einen starken Investor dafür gefunden (dieses Unternehmen ist übrigens auch Miteigentümer des chinesischen Autoherstellers Qoros).

Agassi hat seitdem als Weltreisender für sein Projekt geworben und eine Reihe weiterer Investoren sowie strategische Partner gewonnen. Speziell in Ländern mit hohem Sonnen- und/oder Windanteil, einer schmalen und langen Geometrie sowie ohne eigene Vorräte an fossilen Energien, wie z. B. Japan, Israel, Dänemark und Australien fand er für sein Projekt überzeugte Anhänger. Aber auch in China und im kalifornischen San Francisco konnte er Pilotprojekte starten.

Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal davon hörte, war auch ich sofort überzeugt. Wenn das E-Auto eine Zukunft haben sollte, dann nur so. Denn das Wechseln des Akkus bei Better Place dauert nur wenige Minuten, ähnlich lange also, wie das Volltanken einen herkömmlichen Fahrzeuges. Dann hatte ich die Chance, Agassi einmal live zu erleben. Ich bin bestimmt nicht leicht zu beeindrucken, aber der Mann hat etwas sehr Überzeugendes, ja Elektrisierendes, an sich.

Wenig später habe ich versucht, mit seinem europäischen Adlatus in Kontakt zu treten, um mehr über die Pläne hier in Deutschland zu erfahren. Bereits da beschlich mich ein eigenartiges Gefühl, denn dieser Mann war quasi nie erreichbar und meldete sich erst nach Wochen zurück. Dabei bleib es dann aber auch, es war nichts herauszubekommen. Auch auf der Webseite war nichts Konkretes zu erfahren. Die Kontaktaufnahme zur Zentrale in Israel verlief ähnlich enttäuschend. Die Geheimniskrämerei hatte etwas Seltsames an sich, mir kam das vor wie eine Sekte.

Dennoch, das Konzept hat mich überzeugt, aber die Abwehrhaltung der meisten Automobilhersteller hat es letztendlich zum Scheitern gebracht. Wenn am Ende nur ein oder zwei Hersteller ein solches Konzept unterstützen, dann ist das zu wenig, um die Kunden zu beeindrucken.

Es ist schade, dass das revolutionäre Konzept von Better Place sich nicht durchsetzen konnte. Damit hätte dem E-Auto zum schnellen Durchbruch verholfen werden können, was auf diese Art aber ganz und gar nicht im Sinne der Automobilindustrie war und ist.

Derek bei Google+

Picture: Taken from the article published at www.wired.com