Am Wochenende hatte eines meiner Kinder seinen 15. Geburtstag. Für mich war das Gelegenheit, die Zeit mal ein wenig Revue passieren zu lassen und mir zu vergegenwärtigen, was sich so alles verändert hat. Neben allerlei privaten Veränderungen, Ehe, zwei Kinder, Umzüge, Jobwechsel, Gewicht hoch und wieder runter und wieder hoch 🙁 usw. hat sich ja auch in unserer Branche einiges getan.

Marken sind gegangen und gekommen. Hersteller haben fusioniert, wurden übernommen, wieder abgegeben und am Ende doch insolvent. Auch bei Händlern gab es dieses Auf und Ab. Insgesamt sind die Handelsnetze rapide geschrumpft. Die GVO gab dem Handel erst mehr Freiheiten, inzwischen wurde wieder einiges davon kassiert. Alte Modelle gingen, neue Modelle kamen. Die Japaner haben es nicht mehr so leicht, die Koreaner haben sich etabliert, die Chinesen haben einen ersten Aufschlag gemacht und sind vorerst gescheitert, die Inder haben sich angekündigt, lassen aber auf sich warten. Der Neuwagenmarkt in Europa hat sich nahezu halbiert.

Um uns herum gab es die geplatzte Dotcom-Blase und einige Jahre später die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Eines aber kam, sah und siegte: Das Internet. Für viele Menschen ist es Fluch und Segen zugleich. E-Mails wurden zur schnellen Post, wir mussten umdenken in Sachen Reaktionsgeschwindigkeit. Zugegeben, einige haben das bis heute nicht gelernt. Doch die heutige Generation, das sehe ich bei meinen Kindern, will von E-Mail schon nichts mehr wissen. Wenn ich den beiden sage, ich habe Euch das doch per Mail geschickt, ernte ich ein müdes Gähnen (was soviel heisst wie: Papa das ist ja so was von vorgestern). Statt dessen dominieren die Sozialen Netzwerke, allen voran Facebook und Youtube.

Geht es ums Shoppen, werden zwar noch die echten Geschäfte in den Innenstädten bevorzugt. Allerdings verstehen die Kids unter „Shoppen“ nicht unbedingt, etwas zu kaufen, sondern mehr oder weniger intensiv durch die Läden zu schlendern. Der Weg ist sozusagen das Ziel. Ansonsten gibt es viele Dinge, die „Papa“ doch bei Amazon & Co. ordern soll. Bücher, Standardprodukte, die weniger erklärungsbedürftig sind, Parfüm, Klamotten, Computer, Heimelektronik, Kaffee, Tee usw. – es gibt auch genügend Dinge des täglichen Bedarfs, die wir nur noch online kaufen. Je einfacher die Shops gestaltet sind, je besser die Produkte beschrieben und bebildert sind, desto eher neigen wir dazu, Dinge online zu kaufen. Die Bewertungen anderer Käufer spielen dabei eine wichtige, wenngleich keine zentrale Rolle.

Ich habe ein Smartphone und wenn ich eine Telefonnummer benötige, ist Google meine erste Wahl. Da ich mir schlecht Namen merken kann, gebe ich z. B. bei der Suche nach meinem Friseur immer nur „Friseur+Wohnort“ ein und schon habe ich die Auswahl. Über die Karte von Google Maps finde ich den, den ich meine. Mit einem Klick habe ich dann Adresse und Telefonnummer. Leider haben noch viel zu wenig Betriebe erkannt, dass eine regelmäßige Pflege und Aktualisierung ihrer Google Local Seite (früher Google Places) ihnen helfen würde, zusätzliche Kunden zu gewinnen. Ich suche dort regelmäßig, finde aber viel zu selten, was ich suche, z. B. vermisse ich oft die Öffnungszeiten, vernünftige Fotos oder Videos. Dabei wäre es so einfach.

Für mich, noch viel mehr aber für die Generationen nach mir, spielt das Internet eine zentrale Rolle im täglichen Leben. Nachrichten, Informationen, Routen- und Reiseplanung, Recherchen, soziale Kontakte, Einkaufen, Verkaufen – in meinem persönlichen Umfeld ist es für die meisten selbstverständlich, das Netz zu nutzen.

Ab wann kann ich eigentlich mit dem virtuellen Autohaus Geschäfte machen?

Derek bei Google+